Sonntag, 8. Juni 2025

Firmengeschichte: Algrema (DK)

Ich finde es interessant mehr über die Firmen hinter den Produkten zu erfahren. Über manche Hersteller und Vertriebe ist allerdings rein gar nichts mehr zu finden. Zu Algrema habe ich an anderer Stelle bereits einige Angaben gemacht. Folgenden Text fand ich durch eine Suche im Internet; er stammt von einem Museum (Vendsyssel). Übrigens: der Name Algrema kommt von Grethe und Alma, das waren wohl die Vornamen von Mutter und Schwiegermutter des Firmeninhabers Erik Frederiksen.

"Algrema begann 1964 als Erfolgsgeschichte unter bescheidenen Verhältnissen im Kuhstall eines Bauernhofs in Tømmerby bei Vrå. Die Familie dahinter hieß Erik und Herdis Frederiksen. Herdis Frederiksen nähte bereits seit mehreren Jahren hobbymäßig Puppenkleider. Bald entdeckte Erik Frederiksen den Markt und begann mit dem Verkauf von Puppenkleidern. Nach und nach mussten sie Heimschneiderinnen einstellen, und schon bald musste die Produktion in größere Räumlichkeiten umziehen. So kauften sie die alte Schule in Em bei Vrå, und die Firma Algrema wurde gegründet. Als sich die Mode änderte, mussten die Hersteller neue Wege finden. Mit einer italienischen Puppenfabrik wurde ein Vertrag über die Exklusivrechte an der Pusle-Puppe abgeschlossen. Das Unternehmen erlebte einen rasanten Aufschwung: Die Gesamtproduktion von Pusledukker-Puppen betrug 18.000 Stück pro Tag, und täglich wurden 6.000 Puppenkleider in 100 verschiedenen Modellen hergestellt. Für die Herstellung dieser Kleidung waren in Vrå 50 festangestellte Mitarbeiter und rund 600 Hausschneiderinnen tätig, davon 200 in Thy und 400 in Vendsyssel. Diese starke Expansion veranlasste die Familie, eine deutliche Erweiterung in Erwägung zu ziehen. Sie erfuhr von den Umzugs- oder Verkaufsplänen von Teknos und nahm Kontakt mit dem Unternehmen auf. Dies führte schließlich zur Fusion der beiden Unternehmen mit Erik Frederiksen als Eigentümer; das Unternehmen hieß fortan Algrema-Tekno A/S. 1971 wurde ein neues Fabrikgebäude am Hedevej in Hjørring eingeweiht, doch bereits im Dezember desselben Jahres begann das große Abenteuer zu scheitern. Am 12. August 1972 war alles vorbei und Algrema-Tekno ging in Konkurs. Politiken schrieb am 18. Oktober 1970: 'Frederiksen erhielt regionale Entwicklungsförderung für den Bau der neuen Fabrik, kaufte Tekno jedoch aus eigenen Mitteln'. Deshalb traf es die Familie besonders hart, als die Fabrik in Konkurs ging. Sie verloren fast alles, was sie mit Puppenkleidern verdient hatten. Frederiksen hatte mit dem Puppengeschäft Glück gehabt, aber ein Unternehmen wie Tekno zu führen, war eine zu große Belastung. Unter anderem waren die meisten seiner vielen Kinder in der Fabrik beschäftigt. Ein ehemaliger Vertriebsleiter berichtet, dass es anfangs viel zu tun gab. Produktionsleiter Winther war eine Zeit lang in Kopenhagen, um den Umzug von Maschinen und Werkzeugen vorzubereiten. Die Maschinen waren in einem schlechten Zustand und viele Werkzeuge waren abgenutzt. Die ersten Maschinen wurden direkt in der neuen Fabrik installiert, obwohl diese noch nicht fertiggestellt war. Die Montage usw. erfolgte auf einem gepachteten Bauernhof in Tårs. Er erzählt: 'Kurz nachdem ich bei Algrema/Tekno angefangen hatte, war ich auf einer Spielwarenmesse in Nürnberg, die wohl eine der größten der Welt war. Alle wollten Tekno-Autos. Ich hatte Bestellungen im Wert von 2–3 Millionen Kronen, was damals eine astronomische Summe war. Natürlich war ich mit dem Ergebnis zufrieden und freute mich auf die Auslieferung der Autos. Leider lief es nicht ganz nach Plan. Es gab viele Probleme, die gelöst werden mussten. In Hjørring war es schwierig, Mitarbeiter mit den richtigen Fähigkeiten zu finden, und die wenigen, die aus Kopenhagen kamen, reichten nicht aus, um die Produktion aufrechtzuerhalten'. In der Gießerei konnten die Termine nicht eingehalten werden, und Maschinen und Werkzeuge fielen ständig aus. Frederiksen stellte einen stellvertretenden Direktor namens Ole Bunk-Jensen ein. Er stammte aus Norwegen und war mit Frederiksen liiert. Bei Tekno strömten die Bestellungen in Massen ein, aber es gelang nicht, mit der Produktion Schritt zu halten. Anstatt sich auf die Produktion zu konzentrieren, wollte Bunk-Jensen neue Automodelle entwickeln und neue Geschäftsfelder erschließen. Die Entwicklung neuer Modelle kostete viel Geld und Zeit. Für Produktionsleiter Winther wurden die Probleme noch größer. Er konnte die Produktion nicht stabilisieren und forderte neue Maschinen und Werkzeuge. Das Problem war jedoch, dass das Eigenkapital, das Frederiksen in das Unternehmen eingebracht hatte und das geliehene Geld bereits vor Fabrikeröffnung aufgebraucht waren. Gleichzeitig mussten Investitionen in neue Gussmaschinen getätigt werden. Es besteht kein Zweifel, dass Algrema/Tekno damals eines der größten Unternehmen in Hjørring war. Die Insolvenz war für die örtliche Bevölkerung ein Schock". (Übersetzung: Google; nachkorrigiert von mir).


Werbung / Foto: Hist.Museum Vendsyssel

Arbeiterinnen / Foto: Hist.Museum Vendsyssel



 

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